Facharztpraxis für Hautkrankheiten und Allergologie

24.11.2010

Erektile Dysfunktion: Knitter im Liebesleben

Die Erektion stellt für die meisten Männer einen selbstverständlichen Teil ihrer Identität dar. Eigenschaften wie Männlichkeit und Selbstbewusstsein werden eng mit der Erektionsfähigkeit verbunden. Das zeigt sich besonders deutlich, wenn diese nachlässt. Erektionsstörungen sind jedoch heute längst keine unveränderliche Tatsache mehr.


Verbreitung
Erektionsstörungen, auch Erektile Dysfunktion genannt, sind weit verbreitet. Betroffen ist jeder fünfte Mann über 30 Jahre. Erste Probleme mit der Erektion werden meist herab gespielt. Aspekte wie Stress, Müdigkeit oder schlechte Stimmung müssen nicht selten als Rechtfertigungen herhalten. Treten die Störungen jedoch wiederholt auf, so kommt es in der Regel zu ersten Selbstzweifeln. Nicht selten führt dies in den Teufelskreis der Erektionsstörungen: Der Betroffene möchte sich und seiner Partnerin dann erst recht beweisen, wie männlich er ist. Dadurch kommt es zu einem Erfolgsdruck, der die Erektionsstörung meist noch verstärkt. Als Lösung flüchten sich betroffene Männer daher allzu oft in den sexuellen Rückzug. Dauerhafte Frustration ist die verbreitete Folge. Die Gedanken des Mannes kreisen dann fast ausschließlich um seine Schwierigkeiten mit der Erektion. Nicht selten führt das entstehende seelische Ungleichgewicht dazu, dass auch die allgemeine Leistungsfähigkeit sinkt und der Betroffenen sich von seiner Umwelt abkapselt. Die Erektionsstörung verstärkt sich also wie von selbst und führt zu einem Vermeiden von Sexualität.


Teufelskreis
In verbreitetem Maße stellt das Meiden von Sexualität nicht nur eine starke Belastung für den Mann dar, sondern auch eine bestehende Partnerschaft wird oft auf eine harte Probe gestellt. Glücklicherweise lässt sich der Teufelskreis der Erektionsstörung mit modernen Therapien durchbrechen. Von Erektionsstörungen im medizinischen Sinne spricht man immer dann, wenn beim Betroffenen ein Zustand eintritt, der es ihm nicht ermöglicht, eine für seine sexuellen Aktivitäten ausreichende Erektion zu erlangen und aufrecht zu erhalten.


Anzeichen
Eine Erektionsstörung liegt möglicherweise vor, wenn eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten:

  • Spontane nächtliche oder morgendliche Erektionen fehlen.
  • Der Penis wird auf sexuelle Reize hin nicht oder nicht ausreichend steif.
  • Die Erektion ist nur von kurzer Dauer und lässt nach, bevor der Mann in die Frau ein dringen kann.
  • Die Erektion lässt nach dem Eindringen noch vor dem Orgasmus wieder nach.

Treten die Anzeichen nur einmal, selten oder unter besonderen Umständen wie Stress, Müdigkeit oder unter Alkoholeinfluss auf, besteht kein Grund zur Sorge. Ernsthafte Erektionsschwierigkeiten liegen erst dann vor, wenn die Störungen wiederholt über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten auftreten.


Komplexe Zusammenhänge
Um die Entstehung von Erektionsstörungen zu verstehen, muss man einen Blick auf die körperlichen Zusammenhänge beim Mann werfen. Zu sexueller Erregung kann es auf ganz unterschiedliche Art und Weise kommen: Sinneseindrücke wie Berührungen oder Gerüche aber auch Phantasien werden in Nervenimpulse umgewandelt. Diese gelangen dann vom Gehirn über das Rückenmark in den Penis des Mannes. Bestimmte Botenstoffe bewirken dort, dass sich die Muskelzellen in den Schwellkörpern und den Blutgefäßen entspannen. Dadurch kann das zirkulierende Blut sehr schnell in die Hohlräume der Schwellkörper einströmen. Durch das einströmende Blut wird ein Druck in den Schwellkörpern aufgebaut, der zu einer Ausdehnung der Schwellkörper führt. Dadurch drücken diese auf die abführenden Blutgefäße. Somit kann das Blut weniger schnell abfließen. Diese Vorgänge führen letztlich dazu, dass der Penis anschwillt und sich aufrichtet.

Nach dem Orgasmus ist die Situation genau umgekehrt – die Hohlräume der Schwellkörper verengen sich und das Blut kann ungehindert abfließen. Der Penis erschlafft wieder. Dieses komplizierte Zusammenspiel von Nerven, Blutgefäßen und Botenstoffen kann natürlich an vielen Stellen gestört werden. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen von Erektionsproblemen. Meist handelt es sich um eine Kombination von körperlichen wie seelischen Ursachen. Zu den körperlichen Ursachen zählen vor allem Schäden an den Blutgefäßen, Diabetes, hormonelle Störungen oder Schäden am Nervensystem. Aber auch chronische Erkrankungen, Folgen von operativen Eingriffen oder Unfällen spielen hier eine Rolle. Von psychischer Seite sind insbesondere Depressionen, Versagensängste, Stressbelastungen oder Beziehungsprobleme relevant. Aber auch der Lebensstil kann die Erektionsfähigkeit beeinflussen. Wenig Bewegung, Rauchen oder starker Alkoholkonsum können Erektionsprobleme provozieren.


Ansprechpartner
Ihr Arzt ist ein verlässlicher Ansprechpartner für alle Fragen, die sie zum Thema Erektion beschäftigen. Dabei sollten Hemmungen keine Rolle spielen. Für Peinlichkeiten gibt es dabei überhaupt keinen Grund. Egal, was Sie Ihrem Arzt anvertrauen, er wird sie verstehen und Ihnen kompetent helfen. Beim ersten Besuch wird Ihr Arzt zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen und Sie gründlich untersuchen. Nachdem Ihr Arzt schließlich die Diagnose gestellt hat, wird er mit Ihnen mögliche Behandlungsalternativen besprechen. Dabei sollten Sie Ihm offen Ihre Ansprüche und Bedürfnisse mitteilen, um gemeinsam eine Therapie zu wählen, die Ihnen und Ihrer Partnerin gerecht wird.


Liebesleben neu beleben
Dank drastischer Fortschritte existieren heute viele Ansatzpunkte für die Behandlung. Diese reichen von Partnergesprächen über die Umstellung von Lebensgewohnheiten bis hin zu medizinischen Maßnahmen. Speziell die Medikamente der neuesten Generation können heute vielen Paaren helfen. Sie erlauben eine Behandlung, deren Wirkung nicht mehr an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden ist. Dadurch wird beim Mann kein zusätzlicher Leistungsdruck für die sexuelle Aktivität aufgebaut. Und es ist möglich, den richtigen Moment selbst zu wählen, um die Freuden der Partnerschaft neu zu erleben.

 



© 2022 | Privatärztliche und Selbstzahler-Praxis Dr. Thomas Führer & Kollegen | Facharztpraxis für Hautkrankheiten und Allergologie
Dr. med. Thomas Führer | Dr. med. Pia Huber* | Dr. med. Mogan Mahloudjian* | Dr. med. Stefan Cebulla*

*Ärzte in Anstellung

Wellersburgring 20  •  35396 Gießen-Wieseck  •  fon: 0641 –  97 25 89-0  •  fax  0641 - 97 25 89 - 29
mail: praxis@hautaerzte-giessen.de


TOP
Diese Webseite verwendet Cookies Wir verwenden Cookies, um Inhalte, Funktionen und Anzeigen personalisieren zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren.
Bitte treffen Sie Ihre Auswahl, um den Funktions-Umfang unserer Cookie-Technik zu bestimmen.