Bei manchen Fällen von Allergien werden wir Ihnen eine Hyposensibilisierung vorschlagen: Diese Desensibilisierung, die auch als Immuntherapie oder Allergieimpfung bezeichnet wird, ist derzeit die einzige bewährte Behandlungsform, die an der Ursache der Allergie ansetzt. Unter strenger ärztlicher Aufsicht bekommt der Allergiker dabei über mindestens drei Jahre hinweg eine bestimmte Menge "seines" Allergens, das die allergische Reaktion auslöst, in allmählich ansteigender Dosis unter die Haut gespritzt. Auf diese Weise wird der Körper langsam an die eigentlich harmlosen Stoffe, auf die er überreagiert, gewöhnt. Er kann nach und nach Antikörper bilden, die den Organismus dann mehr und mehr vor dem Allergen schützen.
Für eine Hyposensibilisierung stehen im Moment verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung: Zum einen ist das die klassische Hyposensibilisierung, die Injektionen für alle oben genannten Allergieformen ganzjährig in regelmäßigen Abständen über drei bis fünf Jahre vorsieht. Daneben gibt es die Kurzzeit-Hyposensibilisierung, die Injektionen insbesondere gegen Pollenallergien beinhaltet: In diesem Fall erhalten Sie – wiederum über drei bis fünf Jahre hinweg – sieben Injektionen immer nur einige Monate vor der Pollenflugzeit. Die dritte der gängigsten Möglichkeiten einer Desensibilisierung ist die sublinguale Hyposensibilisierung: Hierbei werden wässrige Allergenkonzentrate unter die Zunge gebracht (sublingual) und von der Zungenschleimhaut aufgenommen. Wegen der Einfachheit der Anwendung ist diese Form der Desensibilisierung besonders für Kinder geeignet, wobei ihre Wirksamkeit im Vergleich zu den Injektionen noch nicht hinreichend bewiesen ist.
Apropos Erfolgschancen: Gute bis sehr gute Ergebnisse werden mit der Immuntherapie bei folgenden Allergien erreicht, wobei die Chancen umso besser stehen, je früher eine solche Behandlung startet - gegen Pollen (Heuschnupfen), Hausstaubmilben und gegen Insektenstiche.