Unsere Haare und Nägel gehören zu den sogenannten Hautanhangsgebilden und werden in ihrem Wachstum überwiegend hormonell gesteuert. So ist es leicht nachvollziehbar, dass Haare und Nägel im Falle hormoneller Unregelmäßigkeiten oder Störungen einschlägig reagieren – mit Ausdünnung, Ausfall oder strukturellen Veränderungen ihrer Oberfläche.
Haarwachstum
Unsere Haare werden durch Follikel unter der Haut produziert. Ihre Wachstumsphase dauert ungefähr zwei bis sieben Jahre, wobei das Haar jeden Tag etwa 0,35 Millimeter wächst. Nach einer Ruhephase von etwa drei Wochen wird es abgestoßen, um einem neuen Haar an derselben Stelle Platz zu machen. Je nach Haartyp befinden sich auf der Kopfhaut zwischen 90.000 bis 150.000 Haare.
Haarausfall
Dabei ist es durchaus normal, dass uns täglich etwa zwischen 60-100 Haare – gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt – ausfallen. Die Grenze zum besorgniserregenden Haarausfall ist jedoch fließend und macht sich insbesondere daran fest, wie leicht, in welchen Bereichen und wie viele Haare wir verlieren. Konzentriert sich dieser Verlust auf einzelne Haarbereiche (Alopecia Areata) oder nur auf den Oberkopf (androgenetischer Haarausfall), ist dies durchaus besorgniserregend. Da diese Veränderungen Hinweis auf ernstzunehmende hormonelle Störungen oder tiefer liegende Krankheiten sein können, sollte Sie in diesen Fällen Kontakt zu Ihrem Hautarzt aufnehmen.
Nagelveränderungen
Besonders Frauen haben phasenweise mit brüchigen, splitternden, weichen oder dünnen Nägeln zu kämpfen, weil aus verschiedenen Gründen die Keratinbildung des Nagels gestört sein kann. Als Folge wird die Kittsubstanz, die die Hornzellen zusammenhält, nur unzureichend gebildet. Da die Liste der häufigsten Ursachen vom Mangel an beispielsweise Calcium, Biotin oder Kieselsäure über hormonelle Veränderungen bis hin zu noch unerkannten Grunderkrankungen reicht, ist hier – wie auch bei den Haarveränderungen – eine fachgerechte und gründliche Diagnostik nötig.